Grevenbroich
Grevenbroich entstand an einer alten Römerstraße, die Köln mit Venlo verband, und fand die erste geschichtliche Erwähnung im 11. Jh als *Broich*. Die maasländischen Grafen von Kessel, die im nahen Laach eine Vogtei besaßen, errichteten hier in der sumpfigen Erftniederung eine Burg, in deren Schatten sich eine Siedlung entwickelte.
Torhof des *Alten Schlosses*
Inmitten der
Besitzungen der Grafen von Kessel errichteten diese im 13. Jh. eine befestigte
Burganlage. 1307 wurden Burg und Ort durch Schiedsspruch den Grafen und späteren
Herzögen von Jülich zugesprochen. Im 15. Jh. bauten die Grafen von Jülich die
ehemalige Burganlage zum landesherrlichen Schloss um, in dem seit 1425 mehrfach
der Jülicher Landtag abgehalten wurde.
Zu früheren Zeiten war das Schloss noch besonders befestigt und mit Mauern,
Wachtürmen, breiten Wassergräben und Vorwerken umgeben.
Vom ehemaligen Schloss ist noch der Palasbau nebst einem Torgebäude, welches
das Schloss von der Stadt trennte, vorhanden.
Schloss - Innenhof
Schloss Rückansicht
1939 erwarb die
Stadt Grevenbroich das Schloss. 1957/58 wurden auf den
ehemaligen Fundamenten das Treppenhaus mit Glasfassade und der
Seitenflügel errichtet, in dem bis 1985 ein geologisches Museum und die
Stadtbücherei untergebracht waren. 1994 wurden die bis zu zwei Metern
dicken Ziegelstein-Außenmauern des Palastbaus grundlegend saniert.
Im ersten
Obergeschoß befinden sich der Blaue und der Rote Saal, der bis
1991 als Ratssitzungssaal genutzt wurde; über das gesamte zweite
Obergeschoß erstreckt sich der 1997 restaurierte Rittersaal. Im Dachgeschoß
sind Schützenzimmer und Archiv des Bürgervereins Grevenbroich beheimatet.
Bernadusturm
Von den
Klostergebäuden der Wilhelmiten sind noch Reste der Gebäude
und der Bernadusturm aus dem 15. Jh verblieben. Der Turm war gleichzeitig
Teil der Stadtbefestigung und erhielt im 17. Jh seine barocke Haube. Er ist
heute ein Wahrzeichen der Stadt Grevenbroich.