Denkmalsort Obercunnersdorf

Der Ort Obercunnersdorf wurde vor etwa 800 Jahren als typisches Waldhufendorf angelegt. Nach der Refomation ließen sich Zuwanderer aus Böhmen und der Niederlausitz nieder und begannen mit der Hausweberei.
Das anmutige Ortsbild wird durch Umgebindehäuser geprägt, die sich entlang des Cunnersdorfer Wassers aneinander reihen und den Status des Denkmalsortes begründen. Mit mehr als 250 Umgebindehäusern verfügt Obercunnersdorf über den heute noch größten zusammenhängenden Bestand an Häusern dieser Bauart.

Was ist ein Umgebindehaus?

Allerorten in der Oberlausitz, besonders aber in der Gegend um Bischofswerda und zwischen Löbau und Zittau, trifft man sie an: Häuser, deren Obergeschoss im altvertrauten Fachwerkgewand oder schieferverkleidet daherkommt, deren Untergeschoss aber zumindest über zwei Ecken, oft aber auch umlaufend, eine auffallende hölzerne Bogenkonstruktion zeigt. Ein Haustyp, in dem sich Fachwerk-, Blockhaus- und Massivbauweise vereinen. Die Holzbögen sind kein Zierrat, sondern sie tragen unmittelbar Obergeschoss und Dach. In diese Ständerkonstruktion hinein ist die aus dicken Balken in Blockhausmanier gebaute untere Stube gesetzt, sodass sie von Bögen 'umbunden' wird und selbst keine Trägerfunktion hat. Mit der Trägerkonstruktion sollte außerdem verhindert werden, dass sich die Schwingungen des Webstuhles im Obergeschoss auf die darunter liegende Wohnstube übertrugen.
Seit dem letzten Viertel des 18 Jh. setzte sich das Umgebindehaus rasant durch; frühe Häuser sind seit Mitte des 17. Jh. nachgewiesen, werden aber schon für das 15. Jh. vermutet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So grünt und blüht es in Obercunnersdorf

 

 

Schunkelhaus, heute Heimatmuseum

 

Fliederduft erfüllt die Luft in Obercunnersdorf