Alt -Kaster

Nikolausmarkt in Alt - Kaster

Nur wenige Städte im Gebiet des Mittelrheins können uns ein so geschlossenes Bild einer mittelalterlichen Stadt vermitteln wie  Alt - Kaster mit seinen Stadttoren, seiner Burg und der Vorburg, dem Marktplatz mit den alten Giebelhäusern und der Stadtmauer mit ihren Türmen.
Noch im Jahre 1939 zählte Kaster genau so viele Einwohner wie 1861 und war auch nach dem Zweiten Weltkrieg mit nur 731 Einwohnern (1955) die zweitkleinste Stadt des Bundesgebietes. Aber im Laufe von wenigen Jahrzehnten entstand durch die Umsiedlung aus dem verschlafenen mittelalterlichen Städtchen eine Stadt von fast 5000 Einwohnern, die mit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 ein Stadtteil von Bedburg wurde.

  Agathator oder Niederpforte, zweistöckiger Torbau  - stadteinwärts gesehen

Rechter Hand vor dem Tor zog sich 1821 eine mit mehreren Schießscharten zur Bestreichung der Gräben ausgestattete Mauer quer über die ganze Breite des früher die Stadt umziehenden Wallgrabens. Ihre Bezeichnung als Tormauer verrät, dass die heutige, an der Innenseite des Grabens stehende Niederpforte nur ein Teil der früheren Toranlage war.

 

Agathator  oder Niederpforte  -  stadtauswärts gesehen

 

 

Hauptstraße

Nur wenig mehr als 200 m lang ist die in SW-NO-Richtung den Ort durchziehende Straße, die im ersten Teil den Namen Haupt-, jenseits der sie kreuzenden Kirch- und Vicarienstraße den Namen Mühlenstraße trägt. Dieser Weg, über den der Verkehr von Jülich nach Köln flutete, misst unmittelbar hinter dem Agathator nur 7 m, verbreitert sich aber dann bis zur Stadtmitte straßenmarktartig auf etwa 35 m. Kleine Geschäftshäuser säumen sie.

 

   Markt mit kath. Pfarrkirche St. Georg (1783-85)

 

Altes Giebelhaus  - Bj 1696 - am Markt

 

                  Alte Pumpe in der Hauptstrasse

 

Erfttor  -   stadtauswärts gesehen

Erfttor  -  am anderen Ende des Städtchens gelegen. Torturm aus Backstein mit rundem, romanischem Torbogen. Unmittelbar an ihm vorbei fließt die Erft, daher sein Name.

              Erfttor  -  stadteinwärts gesehen

 

Reste der Stadtmauer

Die  Teile der Stadtmauer  sind  vielfach von innen her überbaut. Damals, 1821, war sie fast in ihrem ganzen Umfang noch zu erkennen. Beiderseits des Erfttores, das auch Ober- oder Mühlenpforte genannt wurde, zieht die Stadtmauer etwa 100 m direkt am Flussrand dahin.

 

                                         Reste der Stadtmauer - Nähe Agathator

 

Reste der 1648 zerstörten Burganlage

Nördlich vor den Mauern, auf einem niedrigen Hügel gelegen, befand sich einst die Burg der Edelherren von Kaster. Sie fungierte, als sie im 13. Jahrhundert an die Herren von Jülich gekommen war, sogar eine gewisse Zeit lang als Sitz einer Nebenlinie dieses Grafen- und späteren Herzoghauses. Darüber hinaus hatte sie als Grenzburg die Aufgabe, die Ausfallstraße ihres Territoriums gegen Kurköln bei seiner Überführung über die Erft zu decken.